Mit dem Herbst kommt wieder die Zeit des Genusses, man zieht sich wärmer an und konsumiert auch wieder mehr Kalorien, die dann zu Fettgewebe werden. Beim Plastischen Chirurgen geht es oft darum Fett loszuwerden, z.B. durch Fettabsaugung oder Coolsculpting, aber Fettzellen bzw. -gewebe sind bei richtiger Anwendung eine tolle Sache für Patient und Chirurg und könne durch ein sogenanntes Lipofilling im Brust- oder Gesichtsbereich verwendet werden.
Abgesaugtes Fettgewebe enthält sogenannte Fettstammzellen, die die Regeneration unterstützen und zum Beispiel Narben weich machen. Um das Fettgewebe zu gewinnen, muss es abgesaugt und dann mittels Lipofilter aufgefangen werden. Das kann je nach benötigter Menge in Lokalanaesthesie oder in einer kurzen Narkose erfolgen.
Das gewonnene Fett wird dann üblicherweise zentrifugiert, um es vom Öl der kaputten Zellen zu trennen. Als Makrofett kann es nun direkt verwendet werden und wird mit kleinen Spritzen etwa zur dauerhaften Vergrößerung der Brust oder zur Formung eines vollen Gesässes injeziert.
Als Mikrofett wird es nochmals gefiltert und für kleine Volumensauffüllungen im Gesicht verwendet, z.B. einer Tränensackdeformität.
Durch nochmalige Filterung erhält man Nanofett, eine fast flüssige Fettsuspension, die für oberflächliche Unterspritzungen im Gesicht zur Verbesserung der Hauttextur oder von feinen Fältchen eingesetzt wird.
Eigenfett hat den Vorteil gegenüber Fillern, dass es, wenn es einmal angewachsen ist, dauerhaft bleibt. Beim Unterspritzen muss man mit einer Anwachsrate von 50 % rechnen, weshalb häufig eine zweite Behandlung nötig ist. Falls große Mengen (über 100 ml) z.B für eine Brustvergrößerung appliziert werden, empfiehlt sich eine antibiotische Abschirmung für einige Tage, da das Fettgewebe bis zum Anwachsen sehr empfindlich für eine Infektion ist.